„The Pope’s Exorcist“ ist ein sehr kirchenbezogener Dämonen-Horrorfilm. Der Vatikan, dessen Exorzisten sowie die lateinische und italienische Sprache spielen hier eine große Rolle.

Es ist eine typische Dämonen- und Exorzismus-Geschichte, die grundsätzlich nichts Neues bietet, im Detail aber doch überzeugt. Der Vatikan wird in dem Film vergleichsweise viel thematisiert und ist nicht nur ein Element, das nebenher existiert. Nein, hier hat er einen festen Bestandteil. Ebenso sticht der Film durch seine vielfältige Verwendung von Sprachen heraus (Lateinisch, Italienisch und die selbst gewählte Filmsprache, beispielsweise Deutsch). Die Umsetzung der Sprachen habe ich in keinem Horrorfilm bisher so ausgeprägt gesehen.

Die Grundhandlung ist simpel und unkreativ, aber die Umsetzung und die Details stimmen. Der Spannungsbogen ist gut gewählt, und der Film liefert ein befriedigendes und vor allem vergleichsweise langes Ende. Die Action ist durchgehend spannend und sehr gut erzählt.

Der Dämon nimmt auch kein Blatt vor den Mund und ist daher ziemlich vulgär. Das ist im ersten Moment unpassend, aber es bringt frischen Wind in das Genre und ist eine gelungene neue Idee. So vulgär habe ich noch keinen Dämon in einem Horrorfilm gesehen. Allerdings wirkt der stellenweise auftretende Humor etwas aufgesetzt und in jeder Situation total unpassend. Dieser stört die Immersion, und man hätte ihn gerne weggelassen können. Er passt einfach nicht in das Setting und die sonstige ernste Atmosphäre des Films.

Der Film arbeitet viel mit Licht- und Soundeffekten und macht dies gut. Außerdem gibt es einige schöne Kamerafahrten, von denen eine leider sehr unschön durchgeführt wurde. Die Kamera dreht sich horizontal um 90°, tut dies aber leider total ruckelnd und nicht in einer flüssigen Bewegung. Hier hätte man noch nachbessern können.

Leider sind die Charaktere mit Ausnahme von Pater Gabriele (Russell Crowe) ziemlich flach. Vor allem die Familie wirkt ziemlich generisch, da hilft auch die Vorgeschichte nicht viel. Schauspielerisch ist alles aber auf einem guten Niveau. Besonders Henry (Peter DeSouza-Feighoney) spielt seine schwere Rolle extrem gut.

Der Film bietet vor allem zum Ende viele Effekte, die allesamt auf einem sehr guten Niveau sind. Nur die Mundverzerrung sieht etwas aus wie Knete.


Einzelkategorien Bewertung:

KategorieBewertung (0-10)
Story5/10
Atmosphäre8/10
Immersion (Eintauchen in den Film)8/10
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild)9,5/10
Kreativität/Neue Ideen6,5/10
Schauspielerische Leistung8,5/10
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit3,5/10
Kinematografie (u.a. Kameraführung)4/10
Musik/Soundeffekte7/10
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital)9/10

Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.

„The Pope’s Exorcist“ ist ein sehr spannender Dämonen-Exorzisten-Horrorfilm, der weiß, was er tut, und seine eigenen Ideen im Detail gut umsetzt. So schafft er es, trotz der bekannten Grundstory, mithilfe der Verwendung verschiedener Sprachen und einem Fokus auf den Vatikan, ein spannender Horrorfilm mit einem etwas vulgären Dämon zu sein.

Bewertung: 8,5/10

Trailercheck:

Der Trailer verrät viele Szenen, sogar das Ende des Filmes, aber ohne Kontext. Dadurch würde man im Film nur bestimmte Szenen/Orte wiedererkennen, aber die Handlung ergibt sich aus dem Trailer trotzdem.

Meine Empfehlung: Ich rate davon ab, den Trailer zu schauen, auch wenn die Szenen ohne Kontext sind. Er verrät zu viele Szenen.

Gecheckter Trailer:


Fynn

Ich bin ein leidenschaftlicher Film- und Serienliebhaber mit einem besonderen Fokus auf Horrorfilme. Hier teile ich meine Gedanken und Bewertungen zu allen (Horror-)Filmen, die ich gesehen habe, um anderen Filmfans als Ratgeber zu dienen.