„The Boogeyman“ ist ein Film, der sehr von der Spannung lebt. Die Szenen mit dem „Ungeheuer“ sind die meiste Zeit im Film relativ kurz, während die spannungsaufbauenden Szenen sehr lange sind. Zudem gibt es dazwischen wenig „leere“ Pausen; es geht oft von Spannung zu Spannung über. Das ist schön und macht Spaß beim Gucken.
Die Story an sich könnte jedoch nicht unkreativer sein. Ein Monster, das nur im Dunkeln ist und den Menschen Angst einjagt – das ist mit die langweiligste Grundlage, die ich bisher gesehen habe. Alles andere drumherum ist aber gut gelungen. Die „Stimmen“ des Monsters sind ein interessanter Ansatz und sinnvoll in die Story eingearbeitet, auch wenn dieses Element nichts Neues ist. Das ist leider auch das Höchste der Gefühle an Kreativität des Ungeheuers.
Die drei Hauptcharaktere sind gut gelungen und bieten mehr oder weniger Tiefe; alle anderen Charaktere sind eher flach. Auf die Geschichte des Monsters wird überhaupt nicht eingegangen; es ist einfach da, und keiner weiß, warum, woher es kommt oder was genau dahintersteckt. Das ist echt schade; hier wurde viel Potenzial für Kreativität verschenkt.
Die Story drumherum, also die Situation der Charaktere im „Alltag“, ist interessant, beeinflusst die Story und ist keine leere Ausarbeitung, die neben der Story herläuft.
Zu Beginn sind die Zusammenhänge etwas schwer zu verknüpfen; das wird aber später leichter, und man versteht doch vieles. Die Handlungen der Charaktere sind weitgehend rational, auch wenn einige Szenen die horrorfilmtypische Irrationalitätskrankheit aufweisen (z. B. Ich gehe in einen dunklen Raum, ohne das Licht anzumachen).
Die schauspielerische Leistung ist ganz gut. Es gibt ein paar wenige Kamerafahrten; diese sind aber sehr gut umgesetzt. Eine davon direkt zu Beginn, die sogar mit einem Kleinkind sehr gut umgesetzt wurde und voll überzeugt.
Der Film arbeitet nicht besonders viel oder wenig mit Musik oder Soundeffekten. Hier liegt kein Fokus darauf, aber das ist auch vollkommen okay.
Die Szenerie ist durchschnittlich, nichts Besonderes, aber auch nicht schlecht umgesetzt.
Der Mini-Cliffhanger am Ende hingegen ist nett.
Einzelkategorien Bewertung:
Kategorie | Bewertung (0-10) |
---|---|
Story | 3/10 |
Atmosphäre | 4/10 |
Immersion (Eintauchen in den Film) | 6/10 |
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild) | 5/10 |
Kreativität/Neue Ideen | 1/10 |
Schauspielerische Leistung | 6/10 |
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit | 8/10 |
Kinematografie (u.a. Kameraführung) | 8,5/10 |
Musik/Soundeffekte | 5/10 |
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital) | 7,5/10 |
Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.
„The Boogeyman“ ist ein gut umgesetzter Film mit einer im Grundsatz total ideenlosen Story. Die Charaktere sind nett, wenn auch nichts Besonderes. Der Film traut sich nicht, etwas Neues auszuprobieren, was schade ist, da er hier viel Potenzial hätte. Insgesamt ist es jedoch eine gute Umsetzung, die erfolgreich auf viel Spannung setzt.
Bewertung: 6,5/10
Trailercheck:
Der Trailer verrät einige Szenen, die im Film die Spannung aufbauen lassen und macht diese somit kaputt. Auch von der Story verrät er etwas zu viel. Es ist keine Katastrophe, aber auch kein Meisterwerk in Sachen Trailer.
Meine Empfehlung: Lieber nicht schauen, wenn man das volle Erlebnis haben möchte.
Gecheckter Trailer: