„Speak No Evil“ ist ein unfassbar spannender Psycho-Horrorfilm. Die Spannung in diesem Film ist teilweise kaum auszuhalten. Er hat einen sehr guten Spannungsbogen, was bedeutet, dass sich die Spannung langsam aufbaut und am Ende ein befriedigendes Finale kommt.

Die Story ist gut, aber vor allem die Erzählung ist auf einem sehr hohen Niveau. Dazu trägt auch die schauspielerische Leistung, vor allem von Patrick (James McAvoy), bei. Er spielt seine Rolle auf einem unmenschlich guten Niveau. Er hätte seine Rolle, die eine tragende im Film ist, nicht besser spielen können. Und das meine ich so, wie ich es sage.

Die Umsetzung und Erzählung sind derart gut: Man riecht ziemlich schnell, dass da irgendetwas nicht stimmt, kann aber nicht klar sagen was. Hier wurden zwischenmenschliche Tricks genutzt, um dem Zuschauer ein unangenehmes Gefühl zu vermitteln. Und das macht der Film richtig gut. Man fragt sich mit den Filmrollen zusammen, ob das komisch ist oder wirklich alles okay ist. Irgendwann kippt es dann, und man merkt, dass hier auf jeden Fall etwas nicht stimmt. Und das tritt genau dann ein, wenn der Film es drauf ansetzt.
Solch eine Umsetzung habe ich selten so gut gesehen. Die Immersion ist heftig, wie selten in einem Film; man fiebert extrem mit. Die Summe der Spannung ist im Vergleich zu anderen Filmen extrem hoch, obwohl er bis zum Ende auf komplexe Stunts oder Actionszenen verzichtet. Die Spannung wird einzig und allein durch die zwischenmenschliche Atmosphäre und die Umgebung erzeugt. Und eine solche Spannung nur durch das menschliche Wirken herzustellen, ist schauspielerisch eine große Leistung.

Der Film macht auch von Anfang an klar, dass er eindeutig im Psycho-Horror-Genre sein möchte, und passt dort auch perfekt hin. Es gibt kein besseres Genre für diesen Film.

Der Plot zum Ende ist nett, wenn auch nicht groß besonders. Allerdings mündet dieser in das Finale, das doch noch einmal mehr überzeugt.

Effekte wurden in diesem Film überhaupt nicht genutzt; alle Szenen wurden in echt gedreht. Musik und Soundeffekte spielen eine Hintergrundrolle, aber die Szenerie kommt dennoch zum Ausdruck.

Besondere Kamerafahrten gibt es leider keine, aber zum Ende hin gibt es eine coole „Spiegel-Schuss“-Szene.

Einzig und allein ein paar wenige Dialogzeilen oder One-Liner sind total unpassend. Das ist aber total zu verkraften und schadet dem Film nur minimal. Auch weil diese Aussetzer im Film an einer Hand abzuzählen sind.

Der Film hat eine sehr angenehme Laufzeit, zudem wirkt nichts künstlich gestreckt oder verkompliziert. Man kommt mit der Story problemlos zurecht und versteht alles auf Anhieb. Ein Film zum „nebenbei Gucken“ ist es allerdings auf keinen Fall; dafür wird man zu sehr in den Bann der Immersion gezogen.


Einzelkategorien Bewertung:

KategorieBewertung (0-10)
Story8/10
Atmosphäre10/10
Immersion (Eintauchen in den Film)10/10
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild)9/10
Kreativität/Neue Ideen5/10
Schauspielerische Leistung9/10
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit7/10
Kinematografie (u.a. Kameraführung)6/10
Musik/Soundeffekte6/10
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital)-/10

Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.

„Speak No Evil“ ist ein unfassbar spannender Horrorfilm, der in kein Genre besser passt als ins Psycho-Horror-Genre. Die Atmosphäre und Immersion, die überwiegend nur durch die zwischenmenschliche Atmosphäre im Film erzeugt werden, sind so fesselnd wie selten. Wenn man über ein paar sehr wenige sinnlose One-Liner hinwegsehen kann, gehört „Speak No Evil“ zu den besten Psycho-Horror-Filmen.

Bewertung: 9/10

Trailercheck:

Der Trailer ist am Anfang voll in Ordnung, verrät zum Ende aber viel zu viel der Handlung. Es werden entscheidende Szenen gezeigt, ein Teil der spannenden Szenen, nur der große Plot wird zum Glück ausgelassen.

Meine Empfehlung: Ich würde den Trailer nicht ansehen, da er, vor allem zum Ende hin, zu viel verrät. Wer auf Spannung steht, sollte sich den Film einfach direkt ansehen. Man wird nicht enttäuscht!

Gecheckter Trailer:

Kategorien: FilmkritikPsycho

Fynn

Ich bin ein leidenschaftlicher Film- und Serienliebhaber mit einem besonderen Fokus auf Horrorfilme. Hier teile ich meine Gedanken und Bewertungen zu allen (Horror-)Filmen, die ich gesehen habe, um anderen Filmfans als Ratgeber zu dienen.