Wichtiger Hinweis:
Ich bin kein Astronaut und habe von der Materie keine Ahnung. In diesem Thema bin ich Laie und daher enthält diese Review eventuell einige wissenschaftliche Fehler. Es geht hier aber nicht um die richtige Erklärung des Films, sondern um den Film an sich.


„Moonfall“ ist ein erneuter „Weltuntergangs-Film“ von Roland Emmerich. Dieser ist bekannt durch Filme wie „Independence Day“, „Godzilla“ oder „2012“, und auch bei „Moonfall“ führt er die Regie.

Der Film ist ein cinematisches Meisterwerk. Es werden atemberaubende Bilder auf den Fernseher gezaubert. Emmerich-typisch geht auch hier wieder die Welt unter, diesmal, wie es der Name schon sagt, wegen dem Mond. Der Name des Films ist Programm, der Mond „fällt“ auf die Erde.

Diese Story wird spannend erzählt, mit großartiger schauspielerischer Leistung. Patrick Wilson, eigentlich eher bekannt aus dem Dämonen-Horror-Genre, spielt hier die Hauptrolle. Er und und die anderen Schauspieler liefern ein authentisches Gesamtbild ab. Neben der heftigen Story schafft der Film es trotzdem, die Hauptcharaktere mit einer Hintergrundgeschichte zu versehen. Das vermittelt das Gefühl, dass dort wirklich Menschen die Handlung erleben und nicht nur leere Hüllen. Der Film hat etwas Exposition, hält sich von der Komplexität der Story aber stark in Grenzen. Man kommt gut mit und versteht alles. Leider fällt der Realismus dem zum Opfer. Wenn wir mal die Gesamtstory mit „der Mond fällt auf die Erde“ beiseitelegen, beinhaltet der Film einige Logikfehler. Sei es, dass zerstörte Funkgeräte plötzlich wieder funktionieren oder ein normaler Mensch ohne Schwierigkeiten und ohne Ausbildung ins All fliegen kann. Im Zusammenhang mit dem Mond, der auf die Erde fällt, ist dieser Film weit entfernt von der Realität. Aber das ist auch nicht das Ziel des Films. Er soll einfach nur bildgewaltig sein und „stumpfe“ Action und Spannung liefern. Die Handlung erlaubt sich aber durch die Logikfehler trotzdem etwas zu viel Einfachheit.

Die eben angesprochenen Charaktere sind, wie gesagt, gut, vielfältig und der Film beinhaltet sogar ein bisschen, wenn auch teilweise unlustigen Humor. Kamerafahrten gibt es keine großartigen, aber von der Kinematografie ist der Film generell extrem gut gemacht. Der Film lebt neben dem Bild auch sehr von der Musik und den Soundeffekten.

Der Film schafft ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen „VFX“ und realen Szenen. Vor allem der Wechsel bei der Überflutung am Anfang sticht hier heraus.

Es ist Gewalt im Film vorhanden, allerdings ist in keiner Szene Blut zu sehen. Das ist ein interessanter Ansatz.

Die Handlung enthält mehrere kleinere Wendungen und driftet zum Ende vollkommen ins „Science-Fiction“-Universum ab. Ohne den Plott zu verraten, dreht der Film am Ende vollkommen ab und ist weit weg von der Realität. Beim Schauen könnte einem der Gedanke kommen: „Das ist jetzt aber etwas aus der Luft gegriffen.“ Und so wirkt es auch. Das extrem unrealistische Ende (in Bezug auf den Mond) wirkt neben der bis dahin „halbwegs“ realistischen Story sehr unpassend. Vor allem, weil dieser Wechsel sehr plötzlich und unerwartet kommt.

Zudem patzt der Film mit unpassenden und unangenehm auffälligen Sponsorings. Wenn man diese passend einbaut, ist das ein guter Weg für die Produktion, etwas mehr Geld für das Budget zu bekommen. Allerdings leidet der Realismus des Films darunter, wenn eine bekannte Computervirenschutz-Marke plötzlich „Tanksicherungen für Raketen“ herstellt.

Die Szenerie ist sehr gut, auch wenn hier sehr viel mit „VFX“ nachgeholfen wurde. Solange dies gut ist, finde ich das okay, und gut ist es hier allemal. Die Effekte sind allererste Sahne und auf hohem Hollywood-Niveau. Das ist auch einer der Gründe, warum man dem Film sein hohes Budget deutlich ansieht.


Einzelkategorien Bewertung:

KategorieBewertung (0-10)
Story8,5/10
Atmosphäre10/10
Immersion (Eintauchen in den Film)9/10
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild)8,5/10
Kreativität/Neue Ideen8/10
Schauspielerische Leistung9,5/10
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit9/10
Kinematografie (u.a. Kameraführung)8,5/10
Musik/Soundeffekte8/10
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital)9,5/10

Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.

„Moonfall“ ist ein guter Science-Fiction-Film für Menschen, die vor einer Bildgewalt staunen wollen und weniger Wert auf Realismus legen. Zudem verwirrt der Genre-Bruch zum Ende stark. Die Erzählungsweise und die Technik/Effekte sind dafür auf allerhöchstem Hollywood-Niveau.

Bewertung: 9/10

Trailercheck:

Der Trailer zeigt das Finale des Films ohne Kontext. Das macht das Zeigen nicht schlimm, trotzdem würde ich davon abraten, den Trailer zu gucken, da er doch viel von der Handlung und den Actionszenen zeigt und verrät. Daher gehört der Trailer nicht gerade zu den besseren.

Meine Empfehlung: Lieber nicht gucken. Wenn man an vorherigen Emmerich-Filmen Gefallen gefunden hat, wird man auch hier glücklich, ohne den Trailer zu sehen.

Gecheckter Trailer:


Fynn

Ich bin ein leidenschaftlicher Film- und Serienliebhaber mit einem besonderen Fokus auf Horrorfilme. Hier teile ich meine Gedanken und Bewertungen zu allen (Horror-)Filmen, die ich gesehen habe, um anderen Filmfans als Ratgeber zu dienen.