„Knock Knock Knock“, ein Film aus dem Jahr 2024. Offensichtlich ein eher Low-Budget-Film, aber auch der Beweis, dass das nichts Schlechtes sein muss. Der Film ist sehr düster. Also wortwörtlich, nur die Szenen in der Schule sind hell. Und die Anzahl dieser Szenen kann man an einer Hand abzählen. So gut wie jede andere Szene ist total dunkel und düster beleuchtet. Das trägt zur Atmosphäre bei, ist aber unrealistisch. Aber sobald man zum Finale des Films kommt, wird es sowieso unrealistisch, also ist das eigentlich auch egal.

Das Unrealistische ist hier aber gar nicht so schlimm. Es ist etwas abgedreht, aber dadurch keinesfalls schlecht. Aber auch hier haben wir wieder die typischen Elemente der amerikanischen Horrorfilme: „Ich laufe nicht raus ins Freie, sondern weiter ins nächste Zimmer“ oder „Ich falle beim Weglaufen hin und stehe wieder auf, sondern krieche panisch rückwärts.“ All diese Elemente findet man hier auch wieder. Langweilig, aber leider schon gewöhnlich. Der Plot am Ende ist hingegen ganz nett. Ohne zu viel verraten zu wollen, gibt es doch mehr Plot, als ich anfangs erwartet hätte. Und die Cousins des „Mobber-Jungen“ sind eine nette Ergänzung. Ohne diese wären es doch etwas arg wenige Charaktere im Film, auch wenn die Cousins nicht wirklich viel Screentime haben.

Von den Effekten her ist es in Ordnung, für das wahrscheinlich niedrige Budget vielleicht sogar gut. Der Film lebt sehr von der Atmosphäre und kleinen wie auch großen Schreckmomenten. Wirkliche „Effekte“ gibt es nur am Ende, und dafür sind sie stark in Ordnung.

Man merkt, dass bei dem Film Schauspieler/Komparsen gespart wurden. Abgesehen von den Schulszenen gibt es eigentlich keine anderen Szenen mit mehr als 3-4 Menschen auf dem Bildschirm. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, solange es nicht störend auffällt. Wenn es dem Budget gut tut und nicht die Atmosphäre darunter leidet, ist das auch kein Problem. Allerdings hatte ich schon 1-2 Mal den Gedanken: „Warum wohnt da eigentlich keiner?“

Der Film hat sogar ein paar neue Ideen, auch wenn diese jetzt nicht allzu kreativ sind. Alles, was neu ist und man vorher noch nicht so gesehen hat, ist eigentlich etwas Gutes. Und hier merkt man, dass sich doch versucht wurde, etwas zu überlegen.

Die schauspielerische Leistung ist auf jeden Fall gut, wenn nicht sogar sehr gut. Alle Charaktere wurden gut und realistisch gespielt, was vor allem bei „Peter“ sehr erfreulich ist. Es ist sogar ein allseits bekannter Schauspieler dabei: „The Boys“-Star Antony Starr spielt „Mark“.

Einzig die Charaktere, die hier gespielt werden, sind etwas flach. Neben den 0815-Rollen wie der Person, die alles schon von Anfang an merkt, haben wir wenig Abwechslung und überhaupt keine Charakterentwicklung. Wobei man sich auch hier fragen muss, ob das wirklich so wichtig ist. Und man muss auch zugeben, große Charakterentwicklung in einem 1,5 Stunden Film ist auch unrealistisch. Ich gucke den Film ja nicht, um die Charaktere zu analysieren, sondern um Horror-Action zu haben. Und das macht dieser Film, trotz seines vermutlich geringen Budgets, sehr gut.


Einzelkategorien Bewertung:

KategorieBewertung (0-10)
Story7,5/10
Atmosphäre7/10
Immersion (Eintauchen in den Film)7/10
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild)3,5/10
Kreativität/Neue Ideen6/10
Schauspielerische Leistung7/10
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit6/10
Kinematografie (u.a. Kameraführung)5/10
Musik/Soundeffekte4/10
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital)

Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.

Insgesamt ein guter Horrorfilm, der aus einem vermutlich niedrigen Budget das Beste herausholt und sogar ein paar wenige neue Elemente hervorbringt. Sehr stimmige Atmosphäre, netter Plot, nur die Charaktere sind etwas einfältig.

Bewertung: 7/10

Trailercheck:

Der Trailer verrät nicht zu viel über die Story, sagt aber auch nichts aus. Vor allem die visuellen Szenen, die, wenn auch nur ganz kurz, gezeigt werden, verraten doch schon etwas. Ich würde aber auf keinen Fall sagen, dass der Trailer den Film „kaputt“ macht und die Story komplett verrät. Der Plot wird nicht im Geringsten angeteasert.

Meine Empfehlung: Angucken, wenn man sich nicht sicher ist ob man dem Film eine Chance geben möchte, wenn man kann aber auf das ansehen verzichten.

Gecheckter Trailer:

Kategorien: FilmkritikHorror

Fynn

Ich bin ein leidenschaftlicher Film- und Serienliebhaber mit einem besonderen Fokus auf Horrorfilme. Hier teile ich meine Gedanken und Bewertungen zu allen (Horror-)Filmen, die ich gesehen habe, um anderen Filmfans als Ratgeber zu dienen.