Wichtiger Hinweis:
Die Insidious-Filme bauen extrem stark aufeinander auf. Ich empfehle ausdrücklich, mit dem ersten Insidious-Film anzufangen und gegebenenfalls auch mein Review zu Insidious 1 vor diesem zu lesen. Diese Review setzt voraus, den ersten Film und meine Review dazu gelesen zu haben. Ich nehme direkt Bezug auf Letztere. Die Filme knüpfen aneinander an und setzen voraus, die Rollen und ihre Geschichte aus den vorherigen Teilen zu kennen. Dies ist die Review zu dem zweiten Teil der Insidious-Filme (Chapter 2). Diese Review beinhaltet trotz alledem, wie auch alle anderen meiner Filmreviews, KEINE Filmspoiler.
„Insidious 2“ baut direkt auf den ersten Teil auf. Und das in einem Ausmaß, das ich so selten gesehen habe. Der zweite Teil startet mehr oder weniger direkt dort, wo der erste Teil aufgehört hat. Der Untertitel „Chapter 2“ (zu Deutsch „Kapitel 2“) passt hier mehr denn je, da die Geschichte wirklich nahtlos weitererzählt wird. Und das Ganze ist dermaßen gut umgesetzt.
Der Cast hat sich nicht groß verändert. Patrick Wilson und Lin Shaye spielen beide wieder mit, und vor allem Patrick Wilson legt auf seine sowieso schon enorm gute Schauspielleistung aus dem ersten Teil noch eine ganze Schippe drauf. Diese Möglichkeit ist der Handlung des Films geschuldet, aber seine Schauspielleistung hebt den Film auf ein anderes Niveau. Lin Shaye ist diesmal weniger zu sehen, was zwar schade ist, aber leider auch der Handlung zuzuschreiben ist.
Auch die Neuzugänge leisten großartige Arbeit. Vor allem hervorheben möchte ich hier Danielle Bisutti, die die Mutter von „Parker“ spielt. Sie liefert eine extrem gute Performance ab und überzeugt auf ganzer Linie.
Die Art, die komplexe Story aus dem ersten Teil extrem gut und verständlich zu erzählen, wurde hier weitergeführt. Sogar noch mehr: Die Story wurde aufgrund von Zeitsprüngen noch ein ganzes Stück komplexer, aber es bleibt dabei, dass die Erzählung sich nicht verliert, sondern man alles versteht. Das ist, wie auch schon beim ersten Teil, genial, und beide Filme gehören in diesem Punkt zu den besten im Genre. Die vom Film etablierten Ebenen werden auch hier großartig verknüpft und in die Handlung eingebunden, wobei auch hier vom Zuschauer erwartet wird, dass man die Ebenen aus Teil 1 schon kennt. Diese werden hier nämlich nicht so im Detail erklärt wie durch die Exposition in Teil 1.
Der Spannungsbogen ist hier auch wieder sehr gut getroffen, obwohl die Spannung aufgrund des Endes des ersten Teils von Anfang an höher ist als der Anfang vom ersten Teil. Und auch hier bleibt der Höhepunkt am Ende lange bestehen. Die Spannung am Ende ist nicht nach zwei Minuten vorbei, sondern wird sinnvoll auf längere Zeit gestreckt. Das ist ein sehr befriedigendes Gefühl beim Schauen.
Die Zeitsprünge und die Anknüpfung an den ersten Teil eröffnen aber einige neue Möglichkeiten, welche auch sehr gut ausgenutzt werden. Ohne zu viel ins Detail gehen zu wollen: Die Art und Weise, Szenen aus dem ersten Film im zweiten Film aus einer anderen Perspektive zu sehen und somit zu erklären, ist erstklassig und habe ich so in dem Genre noch nicht gesehen. Vor allem die Zeitsprünge werden hier extrem gut eingearbeitet. Eine genial umgesetzte Idee!
Auch die Musik und die Sounds sind hier wieder sehr gut ausgearbeitet und atmosphärisch passend. Insgesamt sind, vor allem die Sounds, im Vergleich zu den Dialogen aber viel zu laut. Das ist eine Hollywood-Krankheit, aber trotzdem keine Entschuldigung dafür, ständig die Lautstärke beim Schauen regulieren zu müssen…
Einzelkategorien Bewertung:
Kategorie | Bewertung (0-10) |
---|---|
Story | 10/10 |
Atmosphäre | 9/10 |
Immersion (Eintauchen in den Film) | 8,5/10 |
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild) | 8/10 |
Kreativität/Neue Ideen | 9/10 |
Schauspielerische Leistung | 9/10 |
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit | 8/10 |
Kinematografie (u.a. Kameraführung) | 7/10 |
Musik/Soundeffekte | 7/10 |
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital) | – |
Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.
„Insidious 2“ ist eine fantastische Fortsetzung des ersten Teils und wird diesem definitiv gerecht. Neue Ideen durch Veränderungen der Rollen, extrem gut erzählte Zeitsprünge und das Erklären der Szenen aus dem ersten Teil machen diesen Film zu einem großartigen Horrorfilm mit gut umgesetzten neuen Ideen und setzen in manchen Punkten im Vergleich zum ersten Teil sogar noch einen drauf. Das Schauen des ersten Teils ist aber für das Verstehen der Handlung des zweiten Teils Pflicht!
Bewertung: 9,5/10
Trailercheck:
Der Trailer zeigt doch etwas zu viel vom Film. Nicht extrem viel, aber wenn man den ersten Teil gesehen hat und ihn mochte, sollte man sich den Trailer sparen. Wenn einem der erste Film nicht gefallen hat, braucht man den zweiten und den Trailer dazu sowieso nicht zu schauen.
Meine Empfehlung: So oder so ist es eigentlich hinfällig, den Trailer zu gucken. Ich würde davon abraten und nach dem Schauen des ersten Teils selbst abwegen.
Gecheckter Trailer: