„Talk to Me“ ist ein Horrorfilm mit einer relativ linearen Spannungskurve. Die Spannung steigt immer weiter an und findet in den letzten Minuten des Films ihren Höhepunkt.
Die Story ist halbwegs kreativ. So noch nicht da gewesen, aber sie erfindet das Rad auch nicht neu. Das Setting mit den Jugendlichen ist in dem Genre selten, sorgt aber leider im Film regelmäßig für absolut unrealistisches Verhalten und Reaktionen, auch für Jugendliche Verhältnisse. Die Handlung macht jedoch durchgehend Sinn und ist extrem einfach. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die Handlung nicht versteht. Das schadet dem Film aber keines Falls.
Die schauspielerische Leistung ist durchweg gut, besonders hervorheben möchte ich Sophie Wilde als „Mia“ und Alexandra Jensen als „Jade“. Beide, aber vor allem erstere, liefern eine großartige Performance ab. Die gespielten Emotionen von Wilde könnten kaum echter wirken. Sie spielt hier in der oberen Liga mit.
Der Film ist etwas schüchtern, hält sich zurück mit neuen Ideen, hat aber einige extrem gut geführte Kamerafahrten, die auch auf einem sehr hohen Level spielen. Diese sind in einer der letzten Szenen besonders gut getroffen und verstärken die Atmosphäre in der Szene ins Unermessliche.
Die Hauptcharaktere sind gut ausgereift, der Rest ist etwas eindimensional, aber in Summe vollkommen ausreichend für einen 1,5-Stunden-Film. Einzig die Dialoge sind stellenweise etwas banal.
Der Film startet direkt mit einem „Schocker“, um dann nach einem Schnitt doch frisch anzufangen und den Start später logisch einzuarbeiten. Sehr gut gelöst und umgesetzt.
Soundeffekte an sich gibt es wenige, allerdings wird viel mit verzerrten Stimmen gearbeitet. Das trägt mit den zahlreichen, gut umgesetzten visuellen Effekten gut zur Atmosphäre bei.
Die Szenerie ist abwechslungsreich und gut gewählt. Man wird, vor allem zum Ende, sehr in den Film hineingezogen. Der Film hat zum Ende mehrere (kleine) Plots und extrem unerwartete Wendungen und Ereignisse. Das passt extrem gut und wurde auf eine kreative Art und Weise umgesetzt.
Ohne zu spoilern: Der Film endet logisch, wenn auch etwas unbefriedigend.
Einzelkategorien Bewertung:
Kategorie | Bewertung (0-10) |
---|---|
Story | 6/10 |
Atmosphäre | 7,5/10 |
Immersion (Eintauchen in den Film) | 7,5/10 |
Szenerie (Hintergrund, Städte, Bühnenbild) | 8/10 |
Kreativität/Neue Ideen | 5/10 |
Schauspielerische Leistung | 7,5/10 |
Charaktere Kreativität/Vielfältigkeit | 6/10 |
Kinematografie (u.a. Kameraführung) | 8/10 |
Musik/Soundeffekte | 6/10 |
Visuelle Effekte (wenn deutlich & digital) | 9,5/10 |
Diese Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich und unterscheidet sich von meiner abschließenden subjektiven Bewertung weiter unten.
„Talk to Me“ ist ein netter Horrorfilm für Plot- und Wendungsfans, die auf eine konstante Spannungssteigerung stehen. Etwas zurückhaltend mit neuen Ideen, aber die gute schauspielerische Leistung und eine extrem einfache Story verhelfen diesem Film zu einer guten Gesamtleistung.
Bewertung: 8,5/10
Trailercheck:
Ich muss sagen, das ist ein wirklich guter Trailer. Er verrät so gut wie nichts von der Story und macht trotzdem extrem Lust auf den Film und zeigt dabei, welche „Art“ Film es ist und worauf man sich einstellen kann. Eine einzige Szene verrät etwas zu viel, aber wenn man nicht weiß, welche das ist, ist das nicht so schlimm.
Meine Empfehlung: Volle Entwarnung. Der Trailer kann gefahrenlos angesehen werden.
Gecheckter Trailer: